Freitag, 3. Dezember 2010

WM soll Russlands Fußball aus dem Abseits helfen

Kritik an FIFAEin Jahr nach einer der bittersten Niederlagen meldet sich Russlands Fußball glanzvoll zurück: Das größte Land der Erde steht als Gastgeber der WM 2018 fest. Noch im November 2009 hatte die Sbornaja mit einer 0:1-Pleite in Slowenien die fest eingeplante WM 2010 in Südafrika verpasst.

Doch Sporttradition und milliardenschwere Sponsoren können kaum verdecken, dass die meisten der 16 Spielstätten der WM 2018 derzeit außer Computeranimationen wenig vorzuweisen haben. Schon jetzt ist allwöchentlich bei Partien der Premier Liga zu besichtigen, dass Russlands Fußball weitgehend noch in den Kinderschuhen steckt.

«Die meisten Stadien sind wie vor dem ersten Weltkrieg», schimpft Russlands niederländischer Fußball-Nationaltrainer Dick Advocaat. «Der Verband müsste zu den Clubs sagen: Wer nicht in vier Jahren ein neues Stadion hat, steigt ab. So viele hungrige Talente und soviel Geld - das muss man doch nutzen», fordert Advocaat. So fristen die Moskauer Traditionsvereine ZSKA und Dynamo derzeit vor durchschnittlich 5000 Zuschauern in einer Ausweicharena am Stadtrand ein Schattendasein. Auch das Fernsehen macht wenig Lust auf Fußball: Live-Übertragungen enden sofort nach Abpfiff, und Bilder vom Spieltag gibt es erst am späten Sonntagabend. [Mehr]

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